29. Oktober 1965: Eine "süße" Prüfungsarbeit

29.10.2015, 07:00 Uhr
29. Oktober 1965: Eine

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Dabei laufen die Mädchen ihren 58 männlichen Kollegen den Rang ab: alle fünf Verkäuferinnen schafften einen Doppeleinser in der theoretischen und praktischen Prüfung. In einer Feierstunde im Café „Eisenbeiß“ händigten Obermeister Karl Glück und Lehrlingswart Willi Goldschatz, beide Fürth, den 63 jungen Menschen die Gesellenbriefe aus. Die Erfolgreichsten unter ihnen wurden besonders geehrt.

Für 15 ältere Kollegen – acht davon aus Nürnberg, die anderen aus Erlangen, Schwabach, Wilhermsdorf, Roßtal, Zirndorf, Gunzenhausen und Allersberg –, die in der Fachschule am Bielingplatz die praktische Meisterprüfung ablegten, gibt es dagegen heute noch eine schlaflose Nacht. Erst wenn sie morgen in der Handwerkskammer die fachtheoretische und kaufmännische Prüfung hinter sich haben, werden sie wissen, ob das Ziel erreicht ist.

Bei einem Rundgang durch die Räume der Fachschule fällt ins Auge, welche Vielfältigkeit und welchen Ideenreichtum der Konditorberuf verlangt. Die dreiköpfige Prüfungskommission hat folgende von den Prüflingen gewählte Themen zu begutachten: Weihnachten, Ostern, Kindergeburtstag, Verlobung, Weinlese und Erntedank. Sie achtet dabei besonders auf Sauberkeit, Geschmack und Aussehen. Von den angehenden Meistern werden ferner Kenntnisse in der Herstellung einer Schautorte, eines Werbestücks (Blickfang für das Schaufenster) und von Pralinen verlangt. Nur wer mindestens eine Vier erreicht, darf sich künftig Meister nennen.

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